Analog und Schwarzweiß: Fotografie in Westdeutschland 1945 – 2000 aus der Sammlung Schupmann

Wann:
14. Oktober 2018 – 6. Januar 2019 ganztägig
2018-10-14T00:00:00+02:00
2019-01-07T00:00:00+01:00
Wo:
Kunsthalle Erfurt
Fischmarkt 7
99084 Erfurt
Kontakt:

Bild

Über die Ausstellung

Im Jahr 1975, während seines Studiums, entdeckte der heute in Bad Hersfeld lebende Arzt Michael Schupmann in der Universitätsbibliothek Tübingen eine Zeitschrift, deren Lektüre für ihn zu einen Wendepunkt wurde: „Camera“, jene traditionsreiche Schweizer Fotozeitschrift, die in den 1970er Jahren unter der Chefredaktion des Amerikaners Allan Porter zum Zentralorgan der fotografischen Avantgarde in Europa wurde. „Das Heft“, so Michael Schupmann später, „hat mich umgehauen.“

Er begann nicht nur selbst zu fotografieren, sondern sammelte seit den 1980er Jahren intensiv fotografische Abzüge in Schwarzweiß, die er in der Regel von den Schöpfern dieser Fotografien direkt erwarb. Über 700 Abzüge zählt seine Sammlung heute. Bei den Schöpfern handelt es sich ausschließlich um westdeutsche Fotografinnen und Fotografen, wobei die Aufnahmen zwischen 1945 und 2000 entstanden, also in einem Zeitraum vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland bis nach der Wiedervereinigung. Michael Schupmann legte beim Sammeln großen Wert auf die Objektpräsenz der Abzüge, die ein definiertes Format haben, eine fühlbare Papierstärke, eine Oberfläche, die matt sein kann oder glänzend, und die so durch ein Datum und einen Stempel oder eine Unterschrift ausgewiesen sind als das Werk einer Autorin oder eines Autors.

Michael Schupmanns Sammlung zeigt exemplarisch Wege, Richtungen, Tendenzen, wie sie die westdeutsche Fotografie nach 1945 eingeschlagen hat. Dabei ist das Spektrum breit. Es reicht von der Sachaufnahme eines Willi Moegle bis zum ikonischen Reportagebild einer Barbara Klemm, von der formbewussten Komposition eines Otto Steinert bis zur lyrisch-subjektiven Perspektive von Will McBride, von der konzeptuellen Selbstinszenierung eines Dieter Appelt bis zum sachlichen Blick auf den Alltag, wie ihn Walter Vogel bietet, vom experimentellen Ansatz eines Floris M. Neusüss über den Visualismus von Andreas Müller-Pohle bis zur Generativen Fotografie von Gottfried Jäger, vom sozial sensiblen Portrait eines Stefan Moses bis zu den Modefotos von F. C. Gundlach, Walde Huth und Horst Wackerbarth.

Die Ausstellung wird am Samstag, dem 13. Oktober 2018, um 19 Uhr eröffnet.

Künstlerinnen und Künstler der Sammlung Schupmann

Zahlreiche der über 40 vorgestellten Autorinnen und Autoren sind heute sehr bekannt, berühmt und in einigen Fällen sogar legendär. Die Ausstellung in der Kunsthalle Erfurt richtet den Blick zurück auf eine bedeutende Epoche der jüngeren deutschen Fotografiegeschichte vor der Digitalisierung der Bildmedien, die in den neuen Bundesländern immer noch wenig bekannt ist.

Die Künstlerinnen und Künstler

Thomas Anschütz, Dieter Appelt,Thomas Bachler, Bernd und Hilla Becher, Kilian Breier, Georg Eurich, Hermann Försterling, Hubs Flöter, Peter H. Fürst, Franziska von Gagern, Verena von Gagern, Andre Gelpke, F. C. Gundlach, Robert Häusser, Heinz Hajek-Halke, Ruth Hallensleben, Heinrich Heidersberger, Karl Martin Holzhäuser, Walde Huth, Gottfried Jäger, Arno Jansen, Peter Keetman, Thomas Kellner, Jaschi Klein, Barbara Klemm, Walter E. Lautenbacher, Siegfried Lauterwasser, Adolf Lazi, Charlotte March, Will McBride, Willi Moegle,Stefan Moses, Andreas Müller-Pohle, Peter Neusser, Floris Neusüss, Hilmar Pabel, Rico Puhlmann, Detlef Orlopp, Wolfgang Reisewitz, Regina Relang, Heinrich Riebesehl, Toni Schneiders, Wilhelm Schürmann, Otto Steinert, Wolf Strache, Walter Vogel, Horst Wackerbarth, Ludwig Windstosser

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